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Fußball und Gewalt

Keine Entwarnung in Sachen Fußball und Gewalt: Das belegt der Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) für die Saison 2017/18. Die Anzahl der verletzten Personen im Zusammenhang mit Gewalt bei Fußballspielen lag mit 1.213 ähnlich hoch wie im Vorjahr (1.226). Die Arbeitsbelastung der Polizei durch Fußballeinsätze ist weiterhin hoch. Zwar ging die eingesetzte Arbeitszeit leicht zurück (minus sechs Prozent), aber immer noch leisten Polizeibeamtinnen und -beamte mehr als 2,1 Millionen Stunden bei Fußballeinsätzen. Rechnerisch sind das mehr als 1.600, die das ganze Jahr ausschließlich bei Fußballspielen im Einsatz sind.
Sorgen bereiten vor allen Dingen die gewaltbereiten Teile der Ultra-Gruppierungen. Die Ultras sind fester Bestandteil der Fangruppierungen aller größeren Clubs. Der hohe Organisationsgrad zeigt sich im konzertierten Vorgehen großer Gruppen beim Erstürmen von Eingangsbereichen oder beim Durchbrechen von Ordner- oder Polizeisperren. Riesige Banner werden in den Kurven genutzt, um darunter das Abbrennen illegaler Pyrotechnik vorzubereiten. Die Kleidung wird verdeckt gewechselt, um die Identifizierung von Tatverdächtigen zu erschweren.
Die Fußballvereine verhängten in der vergangenen Saison 1.121 Stadionverbote (plus 21 Prozent, Vorjahr 922). Die Zahl der freiheitsentziehenden/- beschränkenden Maßnahmen stieg in der Saison 2017/18 um mehr als neun Prozent. Der größte Anteil der Steigerung entfiel dabei auf polizeiliche Maßnahmen, die aus gefahrenabwehrenden Gründen getroffen wurden.

Weiterführende Informationen im ZIS-Jahresbericht


Verlag C.F. Müller

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