Editorial der Ausgabe Juni 2025
Verehrte Leserinnen und Leser,
die grenzüberschreitende (organisierte) Kriminalität stellt in einem "grenzenlosen" Europa eine zunehmende Herausforderung dar, haben sich doch bisherige Ausgleichsmaßnahmen als nicht ausreichend wirkungsvoll erwiesen. In seinem Beitrag stellt Reiner einen weiteren Baustein zur Kriminalitätskontrolle an den deutschen Außengrenzen vor, welcher sich bereits in mehrjähriger Praxis bewährt hat.
Zimmermanns, Hamdan, Rudolph, Gürel, Reisch und Amor schließen ihre Darstellung der Studie zur Deradikalisierung islamistischer Inhaftierter mit der Präsentation der Ergebnisse und mit konkreten Handlungsempfehlungen ab. Die besprochene Studie verdichtet bereits zum Themenkomplex vorliegende Erkenntnisse und leistet damit einen weiteren wertvollen Beitrag für die Präventionsarbeit in Haftanstalten.
Mit der Anwendung des Steuerstrafrechts zeigen Schulze und Wendt einen neuen Ansatz bei der Bekämpfung des illegalen Hawala-Bankings auf und unterstützen damit u.a. die Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung. Mit einem höchst sensiblen Thema befasst sich Wagner in seinem Beitrag zur Sterbehilfe und nimmt neben der rechtlichen insbesondere eine kriminalistische Perspektive ein.
In ihrem dritten und letzten Artikel der Serie zum Informationsgehalt kriminalbiologischer Spuren zeigen Baumjohann und Benecke den Beweiswert von Blutspuren vor dem Hintergrund eines hypothetischen Tatverlaufs bei ausreichender Tatortdokumentation auf. Mit der Identifikation von Personen anhand von charakteristischen Merkmalen der Hand setzt sich Schott auseinander und geht dabei auf die Voraussetzungen und Realisierungschancen ein.
Das Autorenkollektiv Bone-Winkel, Beakovic, Beyer, Daniel, Jarvers, Restemeyer, Schulz, Vahl und Wüllems stellen mit der Schaffung sog. "Personas" einen neuen Ansatz zur Ergänzung behördenübergreifender Lehrkonzepte für die Polizeiarbeit im Bereich OSINT vor. Die polizeifachliche Ausbildung ist auch Thema des Beitrags von Frey, welcher sich mit der Frage der Wahl zwischen Schutz- und Kriminalpolizei im Rahmen des Polizeistudiums am Beispiel Berlins auseinandersetzt.
In einer zweiteiligen Darstellung geht Teichmann zunächst auf typische Deliktsfelder der Kriminalität im Darknet und diesbezügliche Ermittlungsansätze der Polizei ein, bevor er im zweiten Teil in der kommenden Ausgabe rechtliche Aspekte im Kontext besprechen wird.
Mit dem sog. Framing thematisiert Kreuzheck einen bedeutsamen Aspekt der Kriminalitätsberichterstattung mit weitreichenden Auswirkungen. Theinl beleuchtet im zweiten Campus-Beitrag den Einsatz der sog. Bodycam hinsichtlich seiner präventiven Wirkung.
Joachim Faßbender, Prof. Dr. Sigmund P. Martin
Chefredaktion