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Editorial der Ausgabe Februar 2025

Verehrte Leserinnen und Leser,

Kryptowährungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als Zahlungsmittel wie auch als Spekulationsobjekt. Sie bieten kriminellen Akteuren damit ein an Attraktivität gewinnendes Betätigungsfeld. Sie schaffen neue Aufgaben, aber auch neue Möglichkeiten für die Strafverfolgung. Altuntas befasst sich mit grundsätzlichen Aspekten und legt kriminogene Faktoren wie auch kriminalistische Ansätze dar.

Mit dem zweiten Beitrag dieser Ausgabe wenden wir uns den Sexualdelikten als Schwerpunkt dieser Ausgabe zu. In ihrem Beitrag zu Kinderpornografie-Delikten skizziert Ettmann die Entwicklung des Sexualstrafrechts am Beispiel der § 184 ff. StGB und setzt sich kritisch mit der jüngsten Entwicklung auseinander. Cano Paños beschließt mit der Analyse der spanischen Reformen des Sexualstrafrechts und der Ursachen der durch Minderjährige begangenen Sexualdelikte seine zweiteilige Darstellung. Sein Plädoyer für einen sensiblen Umgang mit der Thematik und die auf seiner Ursachenanalyse basierenden vorgeschlagenen Maßnahmen fassen die Ergebnisse seiner Betrachtung folgerichtig zusammen und münden in praxisnahen Handlungsansätzen. Biedermann, Ehlert und Rüdiger stellen die Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, welches vor dem Hintergrund begrenzter kriminalpolizeilicher Ressourcen eine Konzentration in der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung auf potentielle Wiederholungstäter vorbereiten soll. Dazu werden zur Detektion der Zielgruppe Risikofaktoren für eine Mehrfachauffälligkeit identifiziert und im Weiteren diskutiert sowie der methodische Ansatz hinterfragt.

Mit der kaum prognostizierbaren Rechtsprechung des BGH als Revisionsinstanz befassen sich die Ausführungen von Soujon, der die Aufgabe der Rechtsfortbildung durch den BGH betont.

Die Nutzung Sozialer Medien zur Verbreitung extremistischer Inhalte, und die Rolle der Plattformbetreiber der Prävention in Form eines digitalen Streetworkings sind das Thema von Liebetanz und Reisch, die Methoden wie auch Chancen und Risiken ihres Online-Streetworking-Ansatzes erläutern. Ergänzt werden die Darstellungen um die Vorstellung des Center for Education on Online Prevention in Social Networks (CEOPS) und seiner edukativen kompetenzvermittelnden Angebote.

Imseng und Kind beleuchten im Schweizer Beitrag Möglichkeiten und Herausforderungen moderner Spracherkennungstechnologie bei Vernehmungen anlässlich eines Pilotprojekts und stellen Verbesserungspotential heraus.

Der Campus-Teil schließt - nach einem Beitrag zu Radikalisierungsprozessen im Phänomenbereich PMK-religiöse Ideologien - mit einer besonderen Form der Cyber-Kriminalität: dem illegalen Wildtierhandel im Internet.

Joachim Faßbender, Prof. Dr. Sigmund P. Martin
Chefredaktion