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Suizide in Deutschland und im internationalen Vergleich

Laut Statistischem Bundesamt starben im Jahr 2019 in Deutschland insgesamt 9.041 Personen durch Suizid - das waren über 25 Personen pro Tag. Männer nahmen sich deutlich häufiger das Leben als Frauen, rund 76 % der Selbsttötungen wurden von Männern begangen. Das durchschnittliche Alter von Männern lag zum Zeitpunkt des Suizides bei 58,2 Jahren. Frauen waren im Durchschnitt 59,7 Jahre alt. Insgesamt ist die Zahl der Suizide in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen: 1980 nahmen sich beispielsweise noch rund 50 Personen pro Tag das Leben.
Die am häufigsten gewählte Suizid- Methode war sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Selbsttötung durch „Erhängen, Strangulieren oder Ersticken“: Fast die Hälfte aller Männer, die Suizid beging, starb auf diese Art und Weise (49 %). Bei den Frauen waren es 33 %, die diese Art der Selbsttötung wählten. Innerhalb der Bundesländer lagen deutliche Unterschiede bezüglich der Suizidraten vor: Betrachtet man die Sterberate je 100.000 Einwohner gab es in Nordrhein-Westfalen mit 7,5 Suiziden pro 100.000 Einwohner die wenigsten Selbsttötungen. Am höchsten fiel die Quote mit 15,4 in Sachsen-Anhalt aus.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) belief sich die Selbstmordrate in Deutschland 2016 auf durchschnittlich 9,1 Suizide je 100.000 Einwohner. Im internationalen Vergleich belegte die Bundesrepublik damit einen Platz im Mittelfeld. Traurige Spitzenreiter waren Russland und Südkorea mit Raten von 26,5 bzw. 20,2 Suiziden je 100.000 Einwohner.
Zwar lässt sich der Rückgang der Selbstmordzahlen nicht auf eine einzige Ursache zurückführen, noch kann man den Anteil einzelner Maßnahmen exakt beziffern. Experten nennen jedoch effektivere Vorsorgemaßnahmen, eine verbesserte Aufklärung und eine gewachsene Sensibilität in der medialen Berichterstattung als Gründe für den Rückgang. Auch die Verkleinerung von Packungsgrößen schwerer Medikamente, so dass eine Selbsttötung mit dem Inhalt einer Packung ausgeschlossen ist, trägt zur Reduktion der Zahlen bei.
Die Selbstmordrate zeigt in nahezu allen Ländern deutliche Unterschiede in der Geschlechter- und Altersverteilung. Deutsche Männer etwa bringen sich mit 13,6 Selbstmorden je 100.000 nahezu dreimal so häufig um wie Frauen (4,8 je 100.000). Auch steigen die Suizidraten mit voranschreitendem Alter deutlich an: liegen sie bis zum Alter von 45 Jahren unter dem Bundesdurchschnitt, steigen sie bis zum 70. Lebensjahr auf rund 15 je 100.000, um dann in der Altersgruppe der über 85-Jährigen auf über 30 je 100.000 anzusteigen.
Unterschiedlich eingeschätzt werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Suizide. Schon allein aufgrund des kurzen Vergleichszeitraumes liegen allerdings kaum belastbare Zahlen vor.

bf


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