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Editorial der Ausgabe März 2022

Verehrte Leserinnen und Leser!

Die Themen dieses Hefts sind wieder breit gestreut: Von Fragen der Sicherheits- und Kriminalpolitik bis zur Rechtsmedizin.

Walter beschäftigt sich mit der Entwicklung und unterschiedlichen Vorschlägen der EU-Kommission zur Novellierung des Schengener Grenzkodex und konstatiert einen Paradigmenwechsel. Goertz befasst sich näher mit den Akteuren, den Ideologieelementen und dem Gewaltpotenzial der „Querdenker“ und fragt, inwieweit von dieser Gruppierung – auch in Interaktion mit Reichsbürgern und Selbstverwaltern eine verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates ausgeht. Leppich befasst sich in seiner Replik mit der Korruption in osteuropäischen Staatsanwaltschaften und spricht sich für eine Ausweitung der grenzüberschreitenden Kooperation und Rechtshilfe aus.

Polizeilichen Entscheidungsträgern und Ermittelnden werden regelmäßig Angebote zu Methoden zur Lügenerkennung und zu Vernehmungstaktiken für Beschuldigte gemacht, wobei einige dieser Angebote Produkte unseriöser Pseudowissenschaft sind. Hiergegen wenden sich May, Schneider und Okulicz-Kozaryn in einem Positionspapier, das von weiteren Wissenschaftlern und Polizeipraktikern unterzeichnet wurde.

Über die Möglichkeiten praktischer Präventionsarbeit unter Nutzung sozialer Medien und dem wissenschaftlichen Nachweis ihres Nutzens wird von Ebers und Thomsen anhand des Projekts „Zivile Helden“ berichtet. Ebenfalls um Prävention geht es in dem Artikel von Benli und Karakaya, der einen Vorschlag für eine “inklusiv angelegte polizeiliche Prävention in der Einwanderungsgesellschaft“ macht, indem er am Beispiel der Zielgruppenerreichung thematisiert, wie eine inklusiv gedachte polizeilich Prävention ausgestaltet werden könnte.

Technischer bzw. medizinischer wird es bei den Aufsätzen von Vomland zur menschlichen Gesichtsverarbeitung im Polizeidienst, bei dem es um die (kriminal-)polizeiliche Nutzung der Fähigkeiten von Personen mit herausragenden Fähigkeiten des Langzeitgedächtnisses für Gesichter (sog. „Super Recogniser“) geht, und von Weber und Rothschild zu Untersuchung von Werkzeugspuren an menschlichem Knochen- und Knorpelgewebe sowie in einem Beitrag der Schweizer Redaktion von Arnold, Kurmann und Schmid über tatrelevante DNA-Profile in einer Paketbombe.

Die Beiträge belegen beredt den Nutzen und Bedeutung der Forensik und Kriminalwissenschaften für die Kriminalitätsbekämpfung.

 

Ihre Chefredaktion

Joachim Faßbender Sigmund Martin


Verlag C.F. Müller

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