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Editorial der Ausgabe April 2024

Verehrte Leserinnen und Leser,

dass soziale Medien gerade für junge Nutzer Gefahren bergen, ist weithin bekannt. Im ersten Beitrag sind jedoch die Eltern die Zielgruppe, welche oftmals allzu sorglos mit Fotos ihrer Kinder umgehen. Welche Rolle Hashtags dabei spielen, zeigen Hestermann, Ennenbach und Lorenz in ihrem Beitrag auf. Ciftci und Müßig haben sich mit der polizeilichen Aus- und Fortbildung im Kontext demokratische Resilienz auseinandergesetzt und eine heterogene Landschaft vorgefunden. Im Ergebnis fordern sie einen Paradigmenwechsel hin zu einheitlichen Standards und Präventionsmaßnahmen. Die weisungsgebundene Ausstiegsarbeit mit rechten Straftätern und die damit verbundenen Konsequenzen für Ausstiegs- und Distanzierungsberatung im justiziellen Kontext thematisieren Mehnert, Fraaß sowie Liebscher und plädieren für ein gesamtgesellschaftliches Konzept.

Die Falldarstellung von Marquardt zu einem versuchten Tötungsdelikt beinhaltet eine Reihe interessanter juristischer Fragestellungen, wie die Verwertung von Zeugenaussagen und den Rücktritt vom Versuch, zu denen das erkennende Gericht überzeugende Antworten gefunden hat. In ihrem Konferenzbericht zum Network-Event der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH zum Thema Cyberresiliente Gesellschaft stellen Wochnik und Selzer eine kurze Zusammenfassung einer Konferenz mit einem breiten Themenspektrum dar.

Einen Blick auf die Situation der Drogenbekämpfung in Slowenien werfen Pozderec und Čas und stellen die wesentlichen – auch für die internationale Zusammenarbeit relevanten – rechtlichen Bestimmungen und daraus resultierende Problemstellungen heraus, die sich in Teilen von der deutschen Rechtsetzung und -anwendung unterscheidet.

Dass institutionelles Lernen zielgerichtet und in kurzer Zeit erfolgreich praktiziert werden kann zeigt Goertz am Beispiel österreichischer Sicherheitsbehörden nach dem Anschlag im November 2020 in Wien.

Mit dem Lernen im Rahmen der Fortbildung auf europäischer Ebene über die Agentur der Europäischen Union für die Aus- und Fortbildung auf dem Gebiet der Strafverfolgung (CEPOL) befasst sich der Beitrag von Ritsert, Twelmeier und Mainzer. Dem Beitrag ging eine Auswertung der Nutzung des CEPOL-Angebots durch deutsche Sicherheitsbörden in einem Fünfjahreszeitraum voraus, welche bemerkenswerte Ergebnisse hervorbringt und Koordinationserfordernisse aufzeigt.

Im Beitrag der Schweizer Redaktion geht Haefeli auf den Umgang mit sog. Staatsverweigerern – in Deutschland bekannt als Reichsbürger – ein und stellt die auch dort vorhandenen Herausforderungen bei der Erkennung typischer Merkmale und die Problematik des Waffenbesitzes in der Szene dar.

Joachim Faßbender, Prof. Dr. Sigmund P. Martin
Chefredaktion


Verlag C.F. Müller

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